Herbstliches Pulled Pork
Vorletztes Wochenende habe ich mal wieder meine Pulled Pork Vorräte aufgefüllt. Neben drei Nacken, die ich ganz normal gewürzt habe, wurde ein Nacken etwas angewürzt. Die Idee war, eine spezielle Variante mit herbstlichen / winterlichen Gewürzen zu machen. Was soll ich sagen, es ist gelungen und hier ist das Rezept. :-)

Folgende Zutaten braucht Ihr für Pulled Pork von einem Nacken:
1 x Schweinenacken
6 Kardamomkapseln
2 EL bunter Pfeffer
7 Pimentkörner
2,5 TL Zimt
3 EL brauner Zucker
2 EL Thymian (vorzugsweise frisch)
3 TL granulierter Knoblauch
1,5 EL Paprika edelsüß
2,5 TL Meersalz
Abrieb einer Bio-Orange
250 ml Johannisbeersaft
2 EL Worcestersauce
1 EL Honig
4 EL Portwein
Wie die meisten von Euch bestimmt schon wissen, wird Pulled Pork bei niedrigen Temperaturen (bei etwa 110-120 Grad) über mehrere Stunden bis zu einer Kerntemperatur von ca. 90 Grad gegart. Wobei eigentlich wichtiger ist, dass das Fleisch schön weich ist.

Beim Kugelgrill bekommt Ihr die Temperatur über viele Stunden gleichmäßig hin, in dem Ihr einen Minion aus den Briketts legt. Details dazu findet Ihr hier.
Aber bevor es mit dem Grillen losgeht, muss das Fleisch noch etwas vorbereitet werden. Ob Ihr das am Vorabend macht oder einfach nur 2 Stunden bevor Ihr das Fleisch auf den Grill legt, macht eigentlich keinen wesentlichen Unterschied.

Aus dem Johannisbeersaft, Worcestersauce, Honig, Portwein und einem TL Zimt mischt Ihr eine Marinade. Diese injiziert Ihr nun an verschiedenen Stellen in das Fleisch. Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob das notwendig ist oder nicht. Ich mache es ganz gerne, um das Fleisch auch von innen zu würzen.
Gebt nun Piment, Kardamom und Pfeffer in einen Mörser und mahlt alles klein. Die Schalen der Kardamomkapseln lassen sich leicht wieder herausfischen. Gebt nun noch Salz, Zucker, den restlichen Zimt, Knoblauch, Thymian und Paprika hinzu und mischt alles zu einem Rub durch.

Mit diesem würzt Ihr nun den Nacken großzügig von allen Seiten. Lasst die Gewürze nun über Nacht oder aber mindestens 2 Stunden in das Fleisch einziehen.
Wenn der Grill bei 120 Grad eingeregelt ist, legt Ihr den Nacken indirekt auf. Ich habe ihn auf dem Traeger Ranger gemacht.
Nach den ersten 2 Stunden könnt Ihr mal schauen, wie das Fleisch aussieht. Wenn die Oberfläche schon trocken ist, könnt Ihr sie mit etwas Johannisbeersaft einsprühen. Wiederholt dies ggf. stündlich.

Ab etwa 70 Grad im Kern fängt dann die erste Plateauphase an, bei dem die Temperatur über längere Zeit nicht mehr ansteigt bzw. im Zweifel sogar um ein paar Grad abkühlt (Stichwort "Verdunstungskühlung").
Diese Phasen könnt Ihr überspringen oder verkürzen, in dem Ihr bei etwa 65 Grad den Nacken zum Beispiel in Butcher Paper einwickelt. Gebt dann noch einen Schluck Saft mit hinein. So verkürzt Ihr auch entsprechend die Garzeit.
Sobald die 90 Grad erreicht sind, könnt Ihr mal schauen, ob das Fleisch schon schön weich ist. Die Fleischnadel oder ein Einstichthermometer sollte ohne Widerstand hineinflutschen.

Wenn dem so ist, kann leider immer noch nicht gegessen werden, denn der Nacken sollte erst noch mal ungefähr eine Stunde lang ruhen. Ihr könnt ihn eingepackt bei 70 Grad in den Ofen legen oder aber zusammen mit ein paar Flaschen mit heißem Wasser in eine Thermobox legen.
Nach der Ruhephase ist es dann soweit und das Fleisch kann zerrupft werden.

Ich finde das herbstlich gewürzte Pulled Pork richtig gut. Die Gewürze kommen gut durch und es ist einfach mal was anderes. Ich bin froh, dass ich noch ein paar Portionen eingefroren habe.
Wir haben es zusammen mit Kohlrabisalat und Kürbis-Chutney in einem Kürbis-Bun als Burger gegessen. Die Kombination war genial. Das Rezept für die Buns findet Ihr übrigens bei Evi und Frank auf dem Blog "schnellmalgekocht".
Viel Spaß beim nachgrillen und lasst es Euch schmecken!
