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Besuch bei der Hafenkäserei in Münster

Neulich waren wir ein paar Tage im Urlaub an der Nordsee. Auf so langen Fahrten sind Pausen natürlich enorm wichtig. :-)


Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne mal bei Erzeugern und Herstellern vorbeischaue, um hinter die Kulissen zu schauen und zu erfahren, wie die Produkte hergestellt werden.


Auf dem Rückweg haben wir einen Halt in Münster bei der Hafenkäserei gemacht. Eine Bio-Käserei im Hafenbereich, bei der der Käse handgekäst wird. Die Molkerei-Technologin Ann-Paulin Löbbeke (von der Bio-Molkerei Löbbeke in der 4. Generation) kümmert sich hier mit ihrem Team seit 2015 um die Naturprodukte.




Da ich den Käse schon kannte und ihn mega finde, habe ich mich gefreut, dass sich Cornelius extra Zeit genommen hat, um uns die Käserei zu zeigen.


Normalerweise findet die Käseproduktion hinter verschlossenen Türen und unsichtbar für den Konsumenten statt. Das ist hier etwas anders. Es handelt sich um eine Schaukäserei. Die Türen sind zwar verschlossen und man kommt natürlich nicht direkt in den Produktionsbereich, allerdings sind die Wände aus Glas, so dass man den Mitarbeitern bei der Arbeit und der Herstellung der verschiedenen Käsesorten zuschauen kann.


Zuerst wird die frische Milch mit Milchsäurebakterien und Lab versehen. Nach einer Ruhezeit kann man daraus den Molkebruch gewinnen. Dieser wird anschließend gepresst und in die späteren Laibformen getopft.



Die übrig gebliebene Molke wird natürlich nicht entsorgt. Draußen stehen zwei große 30.000 Liter Tanks. Einer ist für die Frischmilch, der andere für die Molke. Die Molke wird dann für die Bio-Schweinemast in der Region weiterverwendet.



Nach dem Topfen kommen die künftigen Laibe in ein Salzbad. Das Salzwasser wird übrigens nie getauscht. Es sorgt so für ein spezielles Aroma.



Wenn der Badetag rum ist, beginnt quasi die Reifezeit. In den nächsten 6 Wochen wird jeder einzelne Käselaib täglich gewendet (damit sich der Laib nicht verformt). Die Rotschmierkäse werden zusätzlich mit speziellen Bakterien eingepinselt.

Wenn man die Masse an Laiben sieht, kann man sich vorstellen, was für eine Arbeit dahinter steckt.



Wenn man bedenkt, dass aus 10 Litern Milch gerade mal 1 kg Käse wird, dass die Laibe jeweils weit über 100 Mal in die Hand genommen werden, bis sie fertig sind und wenn man sieht, wie viele Arbeitsschritte notwendig sind, bis ein Käse fertig ist, dann bekomme ich einen ganz anderen Blick auf das Produkt.



Auch hier sieht man mal wieder, dass es sich immer und immer wieder lohnt, einen Erzeuger zu besuchen und einen Blick hinter die Kulissen wagt. Man weiß das Produkt am Ende einfach immer noch mal ein Stück mehr zu schätzen.



Es gibt zwar auch ein tolles Restaurant mit grandiosem Blick auf den Hafen in der Käserei, das war aber leider geschlossen. So mussten wir dann extern essen. Das wäre wohl der krönende Abschluss gewesen, aber man kann ja nicht alles haben. :-)


Danke für Deine Zeit und die kleine private Führung, Cornelius!



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