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  • AutorenbildBjoern

Zu Besuch bei Otto Gourmet und Livar


In dieser Woche war ich bei Otto Gourmet zu Besuch, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Ein sehr interessanter Tag mit vielen Eindrücken, Informationen und natürlich leckerem Essen. ;-)



Morgens um 10 Uhr war ich mit Corinna von Otto Gourmet verabredet. Nach eine entspannten Anreise kam ich in Heinsberg an und bin direkt am Tor vorbei gefahren... Otto Gourmet versteckt sich gut in den alten Fabrikhallen auf einem Industriegelände zusammen mit anderen Firmen. Dem Adlerauge entgeht aber nichts, und das rote Logo war schnell entdeckt. :-)

Und dann ging auch direkt los. Wir fuhren zusammen ins benachbarte Holland in die Provinz Limburg zur Abtei Lilbosch in Echt. Dort werden die Livar Schweine gezüchtet. Frans de Rond persönlich kam auch und wir bekamen eine Führung über den Hof.

Seit fast 20 Jahren werden dort die Kreuzungen vom Duroc, Schwäbisch Hällischen und dem Landschwein gezüchtet. Ergebnis ist das Livar, ein Schwein mit intramuskulärem Fett und einer entsprechenden Fettauflage. Die Tiere leben im Offenstall und haben einen Zugang zu einer Weide. Beeindruckend, wie viel Platz die Schweine haben (wenn sie wollen). Als wir da waren, ging es schon langsam Richtung Mittag und die meisten waren schon bei der Siesta. :-)

Geschlachtet werden die Tiere im Alter von ca. 11 Monaten. Wobei hier nicht zwingend das Alter entscheidet, sondern eher das Gewicht.

35 Muttertiere leben hier am Kloster und zwei mal im Jahr wird abgeferkelt, so dass hier immer um die 200 Tiere unterwegs sind. Die Ferkel bleiben 6 Wochen bei der Mutter und werden dann entwöhnt. Nach 11 Wochen kommen sie dann zu den anderen Schweinen.

Gefüttert werden sie mit Getreidepellets aus der Umgebung. Diese durften wir auch verkosten. Qualitätskontrolle muss schließlich sein. Schmeckt, wie trockenes Vollkornbrot. :-)

Auch hier merkt man mal wieder, wie tiefenentspannt und gechillt die Tiere sind. Die meisten dösen. Die "Halbstarken" rennen um die Wette oder kabbeln sich. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn es den Tieren gut geht.

Der Erfolg gibt Frans de Rond recht und so reichte der Hof am Kloster nicht mehr allein aus, um den Bedarf zu decken. Mittlerweile sind es 9 Höfe, an denen die Schweine zu den gleichen Bedingungen gezüchtet werden.


Hier gab es nun eine kleine Querverkostung vom eben noch besuchten Livar Schwein. Angefangen mit Schinken und Salami bis hin zu Bratwurst, Kotelette und Filet.

Mehr als ein bisschen Salz brauchte es da nicht. Einfach saftig und lecker.

Rein vom Aroma her würde ich ein Iberico oder Duroc immer vorziehen, aber das Livar bringt trotzdem sehr saftiges und aromatisches Fleisch.


Mit vollem Bauch ging es zur letzten Station, nämlich Otto Gourmet selbst.

Hier zeigte mir Corinna dann alle Bereiche und wir liefen die Abteilungen wie bei einer Bestellung ab. In den Hygienebereich durften wir natürlich nicht, aber das versteht sich ja von selbst. Aber selbst diesen kann man vom Epfangsbereich aus besichtigen, da dort ein Fernseher hängt und Bilder von dort überträgt.

Angefangen hat mit dem Fleischlieferanten alles aus einer Garage heraus und der Leidenschaft für gutes Fleisch. Die drei Brüder Wolfgang, Stephan und Michael Otto gründeten 2005 in dieser nämlich das Unternehmen und betrieben das es anfangs nur nebenberuflich.

Mittlerweile zählen aber rund 40.000 Privatkunden und 1.000 Köche (darunter auch diverse Sterneköche) aus der Gastronomie zu den Kunden. Kein Wunder also, dass hier zu Spitzenzeiten bis zu 1.200 Pakete den Standort verlassen und sich auf den Weg machen. Und darum kümmern sich rund 80 Mitarbeiter. Interessant fand ich, dass vor allem Weihnachten und Ostern richtig viel los ist. Ich hätte eher vermutet, dass jetzt der Sommer zur Hochsaison zählt.

Insgesamt war es ein mega interessanter Tag mit vielen Eindrücken! Es war echt toll, mal einen Blick hinter die Kulissen des wohl ersten Online-Fleisch-Versenders Deutschlands zu werfen.

Ein besonderer Dank an Corinna für die Einladung und Organisation! :-)


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